Die Kultur Deutschlands wurde von großen intellektuellen und populären Strömungen in Europa geprägt, deren Ursprünge bis in die Zeit der Kelten, Germanen und Römer zurückreichen. Im internationalen Kontext gilt Deutschland als Das Land der Dichter und Denker.[1]
Die deutsche Kultur hat seit dem Mittelalter eine Vielzahl von stil- und epochenprägenden Persönlichkeiten hervorgebracht. In den verschiedensten Disziplinen wurden deutschsprachige Kulturschaffende Wegbereiter neuer geistiger Strömungen und Entwicklungen. Einige deutsche Künstler zählen zu den Protagonisten der Zivilisationsgeschichte.
Über Jahrhunderte hat sich die deutsche Kultur über verschiedene Werte wie die deutsche Sprache, gemeinsame Traditionen und Bräuche sowie historische Leistungen definiert.[2] Sie hat außerdem einen bedeutenden Einfluss auf die Kulturen Luxemburgs, der Schweiz, Österreichs, Liechtensteins und Südtirols, welche zum deutschen Sprach- und Kulturraum gehören.
Durch die Verbreitung von Massenmedien im 20. Jahrhundert hat die Populärkultur in der deutschen Gesellschaft einen hohen Stellenwert erhalten. Die Verbreitung des Internets im 21. Jahrhundert hat zu einer Differenzierung der Kulturlandschaft geführt und die Nischen- und Szenekulturen in ihren Ausprägungen verändert.[4]
Schuhplattler-Tänzer aus dem deutschsprachigen Alpenraum.
Die „typisch deutsche Kultur“ wird international unter anderem
an bayerischer Tracht erkannt, ist aber weitaus vielfältiger.
Beim Motorsport
richtet sich das öffentliche Interesse besonders auf die Formel 1 und die DTM,
in denen deutsche Fahrer und Konstrukteure Spitzenerfolge erzielen konnten. Michael Schumacher ist mit sieben Weltmeistertiteln der bisher erfolgreichste Formel-1-Fahrer
und Sebastian Vettel der bisher jüngste Weltmeister in der Formel-1-Geschichte.
Weihnachten ist seit Jahrhunderten Bestandteil deutscher Festtagstradition.
14.05.2015
10.08.2014
Hohenzollern Castle, Γερμανία
Neuschwanstein Castle, Γερμανία
Neuschwanstein Castle, Γερμανία
Lichtenstein Castle, Γερμανία
Berühmte deutsche Entdecker!
Ferdinand von Hochstetter
Ferdinand Christian Gottlob Ritter von Hochstetter (1829 – 1884) wäre heute 185 Jahre alt geworden. Der Geograph und Geologe ist 1857 Teilnehmer einer Weltumsegelungs-Expedition der Wiener Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften – und der erste, der eine geologische Karte Neuseelands erstellt. Außerdem ist der gebürtige Schwabe der „Entdecker“ des Tsunamis. Der Zusammenhang zwischen Erdbeben und Flutwelle wird von Hochstetter erstmals berechnet und beschrieben – als „Erdbebenfluth im Pacifischen Ocean“.
Alexander von Humboldt
Er ist wohl der berühmteste deutsche Forschungsreisende und war zu Lebzeiten ein echter Star: Alexander von Humboldt (1769 – 1859). Auf seiner fünfjährigen und fast 10 000 Kilometer langen Süd- und Mittelamerika-Expedition bestimmt er rund 60 000 Pflanzen und entdeckt mehr als 6000 bis dahin unbekannte Arten. Eine Lilie und eine Meeresströmung tragen seinen Namen, sogar ein Mondkrater ist nach ihm benannt. Von 1805 bis 1839 bringt Humboldt seinen Reisebericht heraus, ein 34-bändiges Monumentalwerk.
Georg Forster
1772 sticht der britische Kapitän James Cook in See, um den Südkontinent (der sich als Legende entpuppt) zu finden. An seiner Seite: der junge Deutsche Johann Georg Adam Forster (1754 – 1794). Am 18. Januar 1773 passiert das Schiff den südlichen Polarkreis – ein Novum in der Geschichte der Seefahrt. Während der dreijährigen Weltreise entdeckt Forster 400 Pflanzenarten und ist somit einer der ersten deutschen Naturforscher. Sein 1000-seitiger Reisebericht „Voyage round the World“, in dem er die schönen Momente der Reise genauso wie „unangenehme Stunden, Tage und Monathe in diesem öden Theil der Welt“ beschreibt, wird als Sensation gefeiert. Er gilt als Vorbild von Alexander von Humboldt. Zudem ist Forster politisch aktiv. Seine „Anrede an die Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit am Neujahrstage 1793“ vor dem Mainzer Jakobinerclub gilt als erste deutsche Parlamentsrede.
Hans Meyer
Der Verlegersohn Hans Meyer war überzeugt von der deutschen Kolonialpolitik in den so genannten Schutzgebieten in Afrika. 1928 erhielt er die Ehrenplakette der Deutschen Kolonialgesellschaft
Hans Heinrich Josef Meyer (1858 – 1929) ist nicht nur erfolgreicher Verlags-Boss (Meyers Konversationslexikon), sondern auch Geologe, Afrikaforscher und Bergsteiger. Nach zwei gescheiterten Versuchen 1887 und 1888 erreicht er als erster Europäer am 6. Oktober 1889 den Gipfel des Kilimandscharo im heutigen Tansania, hisst eine deutsche Flagge und gibt dem Gipfel einen Namen: Kaiser-Wilhelm-Spitze.
Ludwig Leichhardt
Friedrich Wilhelm Ludwig Leichhardt (1813 geboren, 1848 in Australien verschollen) hat einen Traum: Er möchte der erste Europäer sein, der Australien von Ost nach West durchquert. Rund 3500 Kilometer (Luftlinie) durch größtenteils unbekanntes Territorium. Im April 1848 bricht Leichhardt mit seiner Expedition auf. Seine Pioniertat scheitert, alle Teilnehmer verschwinden spurlos. Zu Leichhardts Schicksal gibt es mehrere Theorien. Eine lautet, dass Aborigines, die australischen Ureinwohner, ihn und seine Gefährten gelyncht haben, weil sie heilige Orte missachtet haben. Was wirklich passiert ist, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Ferdinand von Richthofen
Seine Forschungsreisen führten den in Schlesien geborenen Ferdinand von Richthofen nicht nur nach Asien, sondern 1862 bis 1868 auch nach Nordamerika. Aber seinen Forschungsdrang entdeckte er schon als Oberstufenschüler (Primaner). Auf eigene Faust soll er über die Ostalpen bis zur Adria gewandert sein – ohne Wissen seiner Eltern
Ferdinand Freiherr von Richthofen (1833 – 1905) bricht 1860 zu einer zwölfjährigen Forschungsreise auf, die ihn bis nach China führt. Ab 1872 erforscht er das Kaiserreich, widmet sich insbesondere der Geologie. 1877 prägt er in seinem fünfbändigen Werk „China“ den Begriff der Seidenstraße für die antiken Handelswege. Er gilt als Vater der länderkundlich ausgerichteten Geographie. Auch ein Gebirge wurde nach ihm benannt: Die Qilian-Shan-Gebirgskette im Himalaya hieß früher „Richthofen-Gebirge“.
Johannes Rebmann
Johannes Rebmann (1820 – 1876) ist der erste Europäer, der den Kilimandscharo sieht. Zu seinen Ehren wird ein Gipfel nahe des eisbedeckten Gipfels „Rebmann-Gletscher“ benannt. Der Missionar Rebmann ist auch der erste, der in einer Landkarte die großen afrikanischen Seen, etwa den Viktoriasee, vermerkt. Die Karte dient später als Grundlage für die berühmte Afrika-Expedition der britischen Entdecker Richard Francis Burtons und John Hanning Spekes.
Karl Klaus von der Decken
Karl Klaus von der Decken bestätigte 1862, was Johannes Rebmann bereits 13 Jahre zuvor beschrieben hatte: den mit Schnee (eigentlich Gletschereis) bedeckten Gipfel des Kilimandscharo
Und noch ein deutscher Afrikaforscher: Baron Karl Klaus von der Decken (1833 – 1865) wagt als erster Europäer die Besteigung des Kilimandscharo – 1862 schafft er es auf etwa 4200 Meter, muss aber wegen schlechten Wetterverhältnissen umkehren. Ein Vogel, der in Ostafrika vorkommt, ist nach ihm benannt: der Decken-Toko aus der Familie der Nashornvögel.
Heinrich Barth
Heinrich Barth hatte es sich zum Ziel gesetzt, das Mittelmeergebiet
geographisch zu erforschen, was er zunächst auch tat – berühmt wurde
er schließlich als Afrika-Pionier, der unter anderem mehrmals die Sahara
durchquerte
Als Vater der klassischen Afrikaforschung gilt ebenfalls ein deutscher Gelehrter:
Johann Heinrich Barth (1821 – 1865). Im März 1849 bricht er in Tripolis unter
britischer Führung zu einer Afrika-Expedition auf, bei der er bis 1855 mehr als
20 000 Kilometer zurücklegt und zahlreiche Gebiete erreicht, die vor ihm noch
nie ein Europäer gesehen hat. Als eine seiner größten Errungenschaften gilt ein
Wort- und Grammatikverzeichnis von 49 afrikanischen Sprachen –
etwas Vergleichbares hat es bis dahin noch nicht gegeben.
Gebrüder Schlaginweit
Drei bayerische Brüder auf dem Dach der Welt:
1854 brechen Robert (1833 – 1885), Adolph (1829 – 1857)
und Hermann Schlaginweit (1826 – 1882) im Auftrag der East India Company
zur Erkundung und Vermessung des Himalaya-Gebirges auf –
und legen teils gemeinsam, teils getrennt, knapp 30 000 Kilometer
in drei Jahren zurück. Robert und Adolph klettern dabei bis auf 6785 Meter Höhe –
ein neuer Rekord! Während Hermann und Robert 1857 mit 300 Kisten
voller Forschungsmaterialien – Bilder, Pflanzen, Tierpräparate,
Landschaftsskizzen – in Berlin eintreffen, kehrt Adolph nie mehr in die Heimat
zurück. Er wird von einem Stammesführer in Ost-Turkestan als mutmaßlicher
chinesischer Spion hingerichtet.